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Licht am Ende des Tunnels

Vor zwei Jahren war Corona schon ein Thema, wenn auch nur ein kleines. Eine Sache, die noch ganz weit weg erschien und das Leben ging seinen gewohnten Gang. Doch das sollte sich ändern und mittlerweile ist das böse Wort mit “C” nun schon fast zwei Jahre fester Bestandteil unser aller Leben. Auf vieles musste verzichtet werden, große und kleine Unternehmungen, Urlaube und noch vieles mehr. Am meisten nervt mich die mittlerweile schon fast zwei Jahre andauernde Konzertabstinenz (das letzte Konzert waren I Prevail und Dream State am 01.03.2020).

Eigentlich sollte man ja nicht zu optimistisch sein, denn im Frühjahr 2020 dachte man, nach dem ersten Lockdown wird alles wieder gut. Anfang 2021 dachte man, mit der baldigen Impfung wird alles wieder gut. Aber es kam jeweils ganz anders und da sind wir auch noch nicht bei der Frage, was dieses “es wird alles wieder gut” bedeutet oder was Normalität ist, deren Rückkehr so sehr herbeigesehnt wird. Aber hier und heute will ich einmal ein bisschen naiv und optimistisch in die Zukunft schauen und was das Konzertjahr hoffentlich bereithält. 🙂

Drei Konzerte sind schon abgesagt worden: Enter Shikari und Gojira, die im Januar hätten stattfinden sollen sowie Bring Me The Horizon, dass in knapp zwei Wochen gewesen wäre. Für ein Konzert steht schon ein Ersatztermin fest, an dem ich leider nicht kann. Meh. Aber hier der Ausblick auf den Rest des Jahres:

April:

LANDMVRKS: Über die französische Combo Landmvrks bin ich letztes Jahr bei Deezer gestolpert. Die Band kommt aus Marseille und macht echt richtig Laune. Hier ein Mitschnitt eines Streaming-Konzerts aus dem letzten Herbst (Landmvrks beginnt bei Minute 35). Liebe es, wie Drummer Kévin Haare und Sweatshirt aufeinander abgestimmt hat. Muss ich mir mal für die Zukunft auf die Fahnen schreiben. 😉

TOOL: Die amerikanischen Prog-Metaller sind schon seit über 30 Jahren am Start und genießen Kultstatus. Bisher habe ich es noch nicht geschafft, auf ein Tool-Konzert zu gehen. 2019 waren sie für ein Konzert in Berlin, aber da war der Ansturm zu groß und ich bin leer ausgegangen, aber für dieses Jahr in Hamburg hat es geklappt.

Mai:

ARCHITECTS: Mein zweites Konzert der Band aus Brighton. Letztes Mal war im Februar 2019, nur wenige Wochen nach meiner Magen-OP und ich konnte es damals nicht so wirklich genießen. Ich weiß noch, wie ich mir damals am Merch-Stand ein Shirt geholt habe und der Verkäufer mir statt einer 2XL Shirt in XL rausgab. Das habe ich erst zuhause gemerkt und mich geärgert, weil ich nicht dachte, dass ich da mal reinpassen würde. Mittlerweile ist es eher zu groß. 🙂 Architects haben das Anfang 2021 erschienene Album “For Those Who Wish To Exist” mit einem Orchester in den berühmten Abbey Road-Studios eingespielt, was Ende März auf den Markt kommt.

Juni:

MASTODON: Mastodon habe ich seit dem 2009er-Album “Crack the Skye” auf dem Schirm. Die Band macht dieses Jahr einen Halt in Bremen (im Pier 2, um genau zu sein). Da kann man den Trip zum Konzert gleich mit ein bisschen Shopping in der Waterfront verbinden. 😉

RAMMSTEIN: Am Tag nach Mastodon geht es im Stadion des Hasipfau zu Rammstein. Ursprünglich für 2020 angekündigt, wurde das Konzert zweimal verschoben.

DEFTONES: 2001 habe ich die Deftones das erst Mal gesehen, damals noch mit Linkin Park als Vorband. Das war kurz nach Release des bahnbrechenden “White Pony”-Albums, das die Jungs aus Kalifornien auf die große Bühne katapultierte. Wird mein erstes Konzert in der edel-optics-Arena sein, der Spielstätte der Hamburg Towers.

August:

ANTILOPEN GANG: Musikalisch ein kleiner Genre-Wechsel im Vergleich zur sonst hier vertretenen Gitarrenmusik. Aber die Anilopen Gang ist mir schon ein wenig ans Herz gewachsen seit dem Gassenhauer “Beate Zschäpe hört U2”. Jetzt auch mal live, da die Konzertverschiebung aus dem Januar in einen passenden Zeitraum fällt. 🙂

DAMAGE DONE FESTIVAL: Festivals sind ja eher nicht so meins, aber wenn das ganze an einem Tag abgehandelt wird, mache ich da mal eine Ausnahme. Und es ist in Hamburg, also ohne weite Anreise. 😉 Und mit bspw. Sick Of It All oder den Dead Kennedys auch einige namhafte Acts aus den guten alten Zeiten.

Fans der gepflegten Gitarrenmusik sei auch noch “RobsMetalMoments” empfohlen, ein monatlicher Newsletter rund um das Genre des Metal im weitesten Sinne. Habe da auch schon einige Empfehlungen mitnehmen können, wie bspw. die aktuell Scheibe von Trivium oder Fit For An Autopsy. 

 

Bring Me The Horizon in der Alsterdorfer Sporthalle

Vor ein paar Monaten bin ich bei Deezer über die Empfehlungen von den Architects auf Bring Me The Horizon (von nun an aus Gründen der Effizienz nur noch BMTH) aufmerksam geworden. Ich konnte mich dunkel daran erinnern, schon vor ein paar Jahren über die Band gestolpert zu sein, aber irgendwie bin ich damals nicht mit den Jungs aus Sheffield warm geworden. Nun also noch einmal mit ihnen in Kontakt gekommen und vom vorletzten Album Sempiternal sehr angetan gewesen. Dann die Ankündigung, dass die Band im Herbst/Winter diesen Jahres auf Tour gehen würde und dabei auch Hamburg auf dem Programm stehen würde. Leider in der Alsterdorfer Sporthalle, die bei Konzertgängern einen eher schlechten (um nicht zu sagen: beschissenen) Ruf genießt.

Aber egal, ich habe mir einfach mal ein Ticket geordert. Am 06.11. sollte es dann losgehen. Einlass war schon um 17:30 Uhr, was ich eine sehr sportliche Uhrzeit fand. Da ich den Tag arbeiten musste, bin ich auch erst später los und habe dabei die erste Vorband sausen lassen. Zweite Vorband um kurz vor acht waren The Fever 333, die mich vom ersten Moment an an Rage Against The Machine erinnerten, nur in einer aktuelleren und aufgedrehteren Version. Kann man so machen, aber nachdem ich noch einmal die aktuelle EP gehört habe, kann ich nicht behaupten, dass es mich besonders packen würde.

Die Sporthalle ist nicht ausverkauft, die Tribünen an der Seite nicht ausgefahren. Ich schätze es sind so 4.000 – 4.500 Leute in der Halle, aber da kann ich mich auch gewaltig irren. Um kurz vor neun kommen BMTH dann endlich auf die Bühne und eröffnen das Set mit “Mantra”, der ersten Single vom neuen Album “Amo”, welches Ende Januar erscheinen wird. Danach arbeitet man sich weitestgehend an den letzten beiden Alben “Sempiternal” und “That’s The Spirit” ab. Und der Saal geht gut dazu ab. Ich hatte es mir auf den Sitzpätzen am Rand gemütlich gemacht und habe (meinem Alter entsprechend) das Konzert im Sitzen verfolgt. Insgesamt spielen BMTH knapp 90 Minuten, bevor leider schon Schluss ist. Es war ein richtig geiler Gig, den sie abgeliefert haben.

An der Garderobe die üblichen Diskussionen von Fans der ersten Stunde mitbekommen, die nicht verwinden können, dass BMTH mittlerweile deutlich weniger hart sind als dies noch zu Beginn der Karriere der Fall war (was mich als spät berufenen überhaupt nicht stört) und die das neue Album als endgültigen Sellout an den Mainstream interpretieren. Am Ende ist es doch bei fast jeder Band das Gleiche, oder? 😉

Depeche Mode in Berlin

Ich bin gar nicht der Riesen-Fan von Depeche Mode, ich mag die Musik, verehre einige Songs wie bspw. “Enjoy the Silence” oder “Never let me Down”. Aber ein Devotee, der alle Songs mitsingen kann und den ganzen Tag die Songs rauf und runter hört, bin ich nicht. Aber Depeche Mode ist eine extrem geile Live-Band, die richtig viel Spaß macht. Am 23. und 25. Juli fanden in Berlin die Abschlusskonzerte der Global Spirit-Tour statt und als die Konzerte angekündigt wurden, war klar, dass ich dabei sein würde, auch wenn wir letztes Jahr im Juni schon beim Konzert im Berliner Olympiastadion waren.

Also sind wir (ich und mein Konzertbuddy Björn) morgens in Hamburg losgefahren und am frühen nachmittag in Berlin angekommen. Unser Hotel war sehr zentral in Charlottenburg und nach dem Check-In haben wir uns noch ein bisschen im Zimmer aufs Bett gehauen, um zu relaxen. Gegen vier dann los zu Burgers Berlin, noch was zu Essen reinfahren. Gegen fünf haben wir uns auf den Weg gemacht und sind mit der S-Bahn Richtung Waldbühne gefahren. Unterwegs noch ein Wegbier geholt und dann am Einlass angestellt. Das dauerte verhältnismäßig lange, aber irgendwann waren wir dann endlich in der Waldbühne. Ich war bisher noch nie dort und es ist schon eine beeindruckende Location.

Doof nur, dass nur ein kleiner Teil zu Beginn im Schatten liegt und ca. zwei Drittel in der Sonne schmoren. Glück für uns, dass Freunde von Björn Plätze im Schatten reserviert hatten und wir uns dort hinsetzen konnten. Obwohl im Schatten, hat es noch knapp zwei Stunden gedauert bis ich endlich aufgehört habe, zu schwitzen. Vor Depeche Mode spielte als Vorband DAF, bekannt durch “Der Mussolini”. Ich muss gestehen, die Jungs haben mich nicht wirklich begeistern können und so machte sich am Ende auch eine gewisse Erleichterung breit, es endlich geschafft zu haben. 😉

Nach nochmal knapp 45 Minuten waren dann endlich Depeche Mode dran und stiegen mit “Going Backwards” ins Konzert ein. Danach ging es dann über “A pain that I’m used to”, World in my eyes”, “Enjoy the silence” und “Never let me down again” weiter. Und dabei hatten die Jungs richtig Bock, was man im Halbrund der Waldbühne mehr als deutlich gemerkt hat. Sie wollten noch einmal richtig einen raushauen und das taten sie. Der satte Sound tat sein übriges (ich mag es, dass Live ein Drummer dabei ist, was alleine die Songs schon aufpimpt). Das Konzert wird dann noch von einer aus vier Songs bestehenden Zugabe abgerundet (u.a. “Walking in my shoes” und “Personal Jesus”). Und dann ist nach mehr als zwei Stunden leider schon Schluss, es hätte gerne noch lange so weitergehen können. Auf bald, bis zur nächsten Tour!

Podcast Love: N-Z

Ich liebe Podcasts, ich höre sie gerne auf dem Weg zur Arbeit, wenn ich mal länger mit dem Auto unterwegs bin oder auch auf Arbeit, wenn die Aufgabe ein bisschen stumpfer ist. Meinem persönlichen Gefühl nach haben es Podcasts hierzulande schwerer als es andernorts der Fall ist. Was ich schade finde. Hier ein aktueller Überblick über meine aktuelle Abo-Liste. Wer noch Tipps hat: immer her damit!

Hier findet ihr den ersten Teil!

NDR Info – Die Reportage: Längere Reportagen (ca. 45 Min.) zu wechselnden Themen. Manchmal ein bisschen dröge gemacht in meinen Augen, aber es finden sich immer wieder richtige Perlen.

NDR Info – Zeitzeichen: Welches historische Ereignis ist mit dem jeweiligen Tag verknüpft? Dieser Frage geht der Podcast nach und behandelt sowohl relativ aktuelle Themen als auch weit zurückliegende Ereignisse.

NDR Info – Zwischen Hamburg und Haiti: In jeder Folge wird ein neuer spannender Ort besucht und über Menschen, Kultur sowie Alltägliches berichtet. Gibt teil echt spannende Einblicke.

NDR Kultur – Neue Bücher: Wie beim hr2 – Bücherpodcast werden hier Bücher in kurzen Beiträgen angeteasert.

Radio Free Weser: Wieder ein Werder-Podcast, diesmal aber in englischer Sprache. Patrick und Björn plaudern über die Ereignisse an der Weser und gerade Patrick als Amerikaner bringt da eine komplett andere Sichtweise rein, die ich erfrischend finde.

radioFeature – Bayern 2: Reportagen aus allen möglichen Themenfeldern (aktuelles Thema: der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Aufstiegschancen), die ca. 45 – 50 Minuten dauern. Nicht alle behandelten Themen interessieren mich, aber manchmal sind da richtige Perlen dabei.

The Spanish Football Podcast: Sid Lowe (u.a. Guardian) und Phil Kitromilides (Real Madrid TV) sprechen einmal die Woche über La Liga, bleiben dabei zeitlich bei knackigen 20 – 30 Minuten.

Stay Forever: Christian Schmidt und Gunnar Lott sind zwei Veteranen des Spielejournalismus und Veteranen erzählen ja gerne von damals. In diesem Fall von alten Spielen. Jede Folge widmet sich einem mehr oder weniger bekannten Spieleklassiker. Besonders witzig sind die Folgen, in denen das vorgestellte Spiel nur einem der beiden wirklich gefällt und der jeweils andere rumstänkert. 😉

SWR2 Tandem: Knapp halbstündige Sendungen zu Themen aus dem Leben. Hier ist wirklich alles mögliche dabei, ab und an auch mit Hörerbeteiligung.

SWR2 Wissen: Hier geht es eher um Wissensthemen als um Geschichten aus dem Leben wie bei SWR 2 Tandem. Ebenfalls sehr breit gefächert, sowohl was die Themen als auch die Qualität angeht.

Young in the 80sNicht nur bei Stay Forever ist Christian Schmidt aktiv, sondern auch bei diesem Podcast. Hier spricht er mit seinem Bruder über die 80er und jede Folge widmet sich einem bestimmten Thema (Werbung, Urlaub oder Filme). Als jemand, der in den 80ern groß wurde mit sehr viel Nostalgie verbunden.

Zündfunk – Generator – Bayern 2: Ein Reportage-Format, welches dem radioFeature nicht ganz unähnlich ist, sich aber um eine etwas modernere Aufmachung bemüht.

Podcast Love: A-K

Ich liebe Podcasts, ich höre sie gerne auf dem Weg zur Arbeit, wenn ich mal länger mit dem Auto unterwegs bin oder auch auf Arbeit, wenn die Aufgabe ein bisschen stumpfer ist. Meinem persönlichen Gefühl nach haben es Podcasts hierzulande schwerer als es andernorts der Fall ist. Was ich schade finde. Hier ein aktueller Überblick über meine aktuelle Abo-Liste. Wer noch Tipps hat: immer her damit!

Hier findet Ihr den zweiten Teil.

ARD Radio Tatort: Ein gar nicht mal so schlechter Einsatz der GEZ-Gebühren. Einmal im Monat erscheint ein neue Hörspiel-Folge, die in der Regel 50 Minuten lang ist. Wie im TV-Pendant variiert die Qualität der Fälle und der starke regionale Bezug kann ob der Dialekte auch manchmal anstrengend sein (vor allem bei den bayerischen Folgen). Aber insgesamt sehr hörenswert.

Büchermarkt: Sendung des Deutschlandfunks, die mehrfach in der Woche erscheint. Dabei werden aktuelle Bücher, Autoren oder Bestenlisten besprochen. Die Moderatoren wechseln, der bekannteste dürfte Denis Scheck sein, der auch die Sendung “Druckfrisch” in der ARD moderiert.

ESPN: The B.S. Report with Bill Simmons: Bill Simmons wird auch “The Basketball Guy” genannt und die NBA ist eines der Hauptthemen des Podcasts. Darüber hinaus wird auch über die anderen US-Sportarten sowie Entertainment im weiteren Sinne gesprochen.

The Football Ramble: Vier “Lads” aus London schnacken über Fußball, so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ist weniger eine tiefgehende Analyse als vielmehr das Geschehen auf der Insel aus dem Blick von vier Fußball-verrückten Jungs. Der teils alberne Humor ist Geschmackssache, ich mag es.

Football Weekly: Podcast vom Guardian. Host James Richardson begrüßt zweimal die Woche Journalisten des Guardian und spricht vor allem über englischen Fußball, aber auch über die Bundesliga, Serie A, etc.

The Game Informer Show: Gaming-Podcast, der in der Regel nicht in 3-Stunden-Shows ausartet, wie bspw. “The Giant Bombcast”. In der Regel werden aktuelle Themen besprochen, ab und an gibt es auch Sonder-Podcasts zu einem bestimmten Thema.

Got Nexxt: André “Dré” Voigt ist sicherlich einer der führenden Köpfe Deutschlands, wenn es um Basketball geht. er fungiert als Chefredakteur der Five, als Autor der beiden Planet Basketball-Bücher und hat bei Got Nexxt seine eigene Podcast-Spielwiese, die zweimal die Woche erscheint.

Grünweiß: Podcast zum besten Verein der Welt und ich darf auch noch mitmachen! Die Stammcrew besteht aus Andreas, Lars, Tobias und mir. Sollte man sich als Werder-Fan unbedingt anhören. 😉

hr2 Buch und Hörbuch: Mit ca. fünf Minuten sind die Besprechungen aktueller Hörbücher und Bücher angenehm kurz und sind als Teaser völlig ausreichend, zumal so keine Zeit für Spoiler bleibt.

hr2 Doppelkopf: Doppelkopf ist ein Interview-Format, wo Personen aus völlig unterschiedlichen Bereichen relativ ausführlich befragt werden (ca. 50 Min.).

Insert Moin: Spielepodcast, der vormals unter dem Namen “Breakfast at Manu spielt” zu finden war. Erscheint werktäglich und beschäftigt sich mit allerhand Themen aus der Spielebranche.

Klick & Rush: Uli und Jogi Hebel widmen sich ausschließlich der Premier League und werden dabei immer wieder von Gästen unterstützt.

Ein Konzertjahr im Rückblick

Es ist Weihnachten und damit die große Zeit der Jahresrückblicke. Da ich in diesem Jahr so viele Konzerte wie noch nie besucht habe (ja, Jule und Björn werden nur müde lächeln können), habe ich da ja ein bisschen Gesprächsstoff.

25.02.2013: Deftones, Große Freiheit, Hamburg

Mein drittes Konzert der Deftones und es war wieder einmal ein richtiger Knaller. In der Großen Freiheit schnell in der Galerie die Opa-Plätze gebunkert und geschmeidig auf die Vorband gewartet. Letlive haben sich die Ehre gegeben und so ganz bin ich mit den Kollegen aus LA nicht warm geworden. Irgendwann hatte ich ernsthafte Befürchtungen, der Sänger würde sich selbst verletzen. Nichts gegen eine intensive Bühnenshow, aber die Kollegen ließen mich eher mit einem “WTF!?” zurück.

Die Deftones selbst waren wie immer richtig geil und eröffneten das Konzert mit “Be Quiet And Drive (Far Away)“, demselben Song, mit dem sie 2001 mein erstes Konzert begannen. Nice! Etwas mehr als 90 Minuten gab es voll auf die Zwölf, wobei die Jungs (meiner Erinnerung nach) nur einen Song vom neuen Album gespielt haben, was ich ein bisschen schade fand. Aber gut, ist ja nicht so, dass es bei den alten Sachen nicht auch ein paar Knaller gibt.

01.05.2013: P!nk, O2 World, Hamburg

Zu P!nk bin ich mitgegangen, weil meine Holde mich darum bat. Wir hatten damals in den USA Karten per Bestplatzbuchung bei eventim bestellt, was dazu führte, dass wir in der vorletzten Reihe unter dem Hallendach landeten. Wir hatten zwar gute Sicht auf die Bühne, aber es ging schon steil runter, was jetzt auch nicht jedermanns Sache war. Als Vorband kamen Churchill auf die Bühne, die jetzt nicht wirklich schlecht waren, andererseits aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterließen.

P!nk selbst war in meinen Augen weniger ein Konzert als ein Musical, da die gute Dame ständig rumturnte, mit Ihren Tänzern flirtete oder am Ende an einer Seilvorrichtung durch den ganzen Innenraum der Arena schwebte. Das war schon eine sehr beeindruckende Show, die einem dort geboten wurde. Während des Konzerts wurde sie dann von zwei guten Backgroundsängerinnen unterstützt, die vor allem bei den Refrains fast alleine sangen, da P!nk meist von Ihren Tanzeinlagen außer Puste war und davon abgesehen eh nicht die größte Sängerin unter der Sonne ist. Aber es war auf jeden Fall eine tolle Show, die sich gelohnt hat.

09.06.2013: Depeche Mode, Olympiastadion, Berlin

Yeah, endlich mal wieder Depeche Mode live sehen. Morgens geht es los, mit dem Auto Richtung Berlin und kommen mittags in der Hauptstadt an. Erst chillen wir noch ein bisschen, pfeifen uns ein paar Burger rein, bevor wir uns in Richtung Olympiastadion machen. Bis jetzt war ich noch nie da und es ist schon eine beeindruckende Arena, deren untere Ränge in den Boden eingelassen sind, so dass man von außen gar nicht das gesamte Stadion vor sich stehen hat. Also, erstmal rein in die Schüssel. Leider sitzen wir fast auf der anderen Seite der Bühne, aber egal.

Vorband ist Trentemöller, halt so Elektro-Gefrickel. Nicht mein Ding, aber dafür auch nur ein kurzer Auftritt von einer knappen halben Stunde. 😉 Depeche Mode geben sich zwei Stunden lang die Ehre und mittlerweile können die Jungs ja auf ein umfangreichen Katalog an Krachern zurückgreifen. Und so wird zwischen “Everything Counts” und Songs vom aktuellen Album “Delta Machine” hin- und hergependelt. Und man muss schon sagen, dass die Jungs, allen voran Dave Gahan es echt drauf noch drauf haben. Es ist beeindruckend, wie Dave mit einem einzigen Hüftschwung den Großteil des Stadions in seinen Bann zieht.  Wenn ich in seinem Alter, mit mehreren Überdosen und damit verbundenen Herzstillständen immer noch so über die Bühne fege, dann habe ich alles richtig gemacht. 😀 Leider waren die zwei Stunden viel zu schnell vorbei. 

10.10.2013: Baroness, Markthalle, Hamburg

Ich mag die Markthalle als Veranstaltungsort für Konzerte. Und das Baroness-Konzert sollte das wieder bestätigen. Auf Baroness bin ich mit dem “Yellow & Green”-Album gestossen, dem letzen Longplayer. Letztes Jahr war die Band während der Tour in einen schweren Unfall involviert gewesen. Zwei Bandmitglieder zogen sich dabei schwere Verletzungen zu und stiegen später aus der Band aus. Dies war also der erste Besuch mit neuer Besetzung. Vorband waren übrigens “Royal Thunder”, an die ich mich aber kaum noch erinnern kann. Auch den Namen musste ich erst einmal googlen. 🙂

Baroness haben dafür einen bleibenden Eindruck hinterlassen und in den 90 Minuten ordentlich gerockt. Dabei kommt die Band live viel härter rüber als vor allem auf dem “Yellow & Green”-Album, das viele sehr ruhige Passagen hat. Sollten die Jungs sich noch einmal auf den Weg nach Deutschland (und dabei in den Norden) machen, bin ich gerne wieder dabei. 

12.11.2013: Enter Shikari, Modernes, Bremen

Das war jetzt insgesamt das vierte Konzert von Enter Shikari, das ich besucht habe. Und die Band hat bis jetzt jedesmal überzeugt. Nach der Arbeit sind Björn und ich von Hamburg aus mit dem Auto nach Bremen gefahren. Im Modernes bin ich zuletzt vor mehr als 10 Jahren auf einer Silvester-Party gewesen. Viel verändert hat sich nicht, aber das ist auch gut so. Vorband war diesmal eine Combo namens “Hacktivist”. Haben mich nicht vom Hocker gehauen, denn der Kombi aus Rap und Metal haben Rage Against The Machine, Bodycount oder die Bands auf dem Judgement Night-Soundtrack schon vor zwanzig Jahren die Krone aufgesetzt. Und irgendwas Neues haben Hacktivist dem auch nicht hinzuzufügen. 

Aber zum Glück kam dann ja noch der Haupt-Act und Enter Shikari haben eine echt geile Show abgeliefert. Allein das ganze Strobo-Licht hat mir echt große Löcher in die Netzhaut gebrannt. Was sehr beeindruckend war: der Bewegungsdrang, vor allem der Sänger turnte immer wieder auf den drei Tresen herum, die im Modernes verteilt sind. Richtige Rockstars zum Anfassen, wenn man so will. Etwas mehr als 90 Minuten ging das Konzert, dann war es leider auch schon vorbei. Als wir aus dem Modernes rauskamen, stand draußen die Polizei auf der Straße. Wie ich am nächsten Tag erfahren habe, wurden Konzertbesucher während des Konzerts im Gedränge des Innenraums beklaut. Echt eine richtig miese Shysse. 

15.11.2013: Hurts, Sporthalle, Hamburg

Mal wieder ein Konzert mit der Frau und endlich eine Band, auf die wir uns einigen konnten. Die Sporthalle ist ja nicht so unbedingt meine Lieblingskonzert-Halle. Diesmal gab es sogar zwei Vorbands und den Einstieg haben Pegasus aus der Schweiz gemacht. Die fand ich gar nicht mal so schlecht, mit ihrem Gute-Laune-Pop. Die hatten auch das Publikum relativ schnell auf ihrer Seite. Danach kam die Band Glasvegas. Nun ja, die waren dann schon relativ anstrengend. Vor allem passten die mit ihrer komischen Alternative-Jammer-Mucke da überhapt nicht rein. Man konnte das “WTF!?” im Publikum förmlich mit den Händen greifen. 

Aber auch die Kollegen von Glasvegas waren irgendwann fertig und dann kamen die Jungs von Hurts. Es war ein sehr beeindruckender Auftritt. Live können die richtig was und hatten das anwesende Publikum schnell in ihren Bann gezogen. Ein richtiger Überraschungs-Coup war dann der Song “Ohne Dich” von Selig, den sie in perfektem Deutsch vortrugen. Vor allem finde ich, dass so Elektro-Pop-Songs (ähnlich wie bei Depeche Mode) durch die Live-Instrumente wie Gitarre und Drums noch mal einiges dazugewinnen. Vielleicht bringen die Jungs ja auch mal ein Live-Album raus. 

03.12.2013: Depeche Mode, Stadthalle, Bremen

Die “Delta Machine”-Tour hatte auch noch einen Ableger, der durch die Indoor-Arenen der Republik führte. Dabei verschlug es die Jungs nach Bremen in die ehrwürdige Stadthalle. Auf den Karten (per Bestplatzbuchung gekauft) stand was von einer eventuellen Sichtbehinderung, aber es waren richtig geile Plätze, seitlich von der Bühne mit einem guten Blick auf das Geschehen. Vorband waren “Big Deal” und ich dachte, da kommen die Gewinner eines Schülerband-Contests auf dei Bühne. Aber deren Mucke hat echt Laune gemacht. Die konnten was. 

Zu Depeche Mode selbst ist oben schon alles gesagt. Durch die guten Plätze war man richtig dicht dran und ich liebe es ja immer, mir das Treiben auf der Bühne anzuschauen. Bei Depeche Mode finde ich vor allem Andy Fletcher so interessant, der eigentlich völlig überflüssig zu sein scheint. Wieder haben die Jungs zwei Stunden gespielt und es war echt der Hammer. Weniger toll war die Tatsache, dass wir nach dem Konzert für die 150m von unserem Stellplatz zur Parkplatz-Ausfahrt eine knappe Stunde benötigt haben. Ich bin mir sicher, dass man das auch irgendwie geschickter lösen könnte. 

Das war mein Konzert-Jahr 2013. Es hat Spaß gemacht und für nächstes Jahr ist mit Metallica auch schon das erste Highlight gebucht. 

Crazy shit

Wer schlechte Laune hat und seine bisherige Lebensleistung in Frage stellt, schaut sich das anschließende Video nicht an, wo ein 5-jähriger Steppke “Chop Suey” von System of a Down an den Drums nachspielt. Könnte schwerste Depressionen auslösen. 🙂

In seinem Youtube-Channel gibt es noch mehr coole Videos und auch Songs mit weniger Krach für die saitbesaiteten Puschis da draußen. (via)

Muppets Musik

Das ist so herrlich, das muss ich einfach posten:

Enter Shikari in Hamburg

Am Montag war ich mit der Nachtfliegerin und dem Lord in der Markthalle, um Enter Shikari zu sehen. Da waren wir drei schon vor knapp zwei Jahren und das war ein Fest, weshalb ich mich auch schon auf das Konzert gefreut habe. An der Markthalle waren wir ein bißchen sehr früh, so ca. 19:20 Uhr. Der Einlass war aber erst sehr viel später, so dass wir uns noch ein bißchen die Beine in den Bauch gestanden haben, bzw. der Lord noch verzweifelt ein Ticket an den Mann zu bringen versuchte. Hat nicht geklappt. Irgendwann durften wir dann endlich in die Halle und sind gleich nach vorne gegangen, um uns in der ersten Reihe seitlich von der Bühne zu positionieren. In der Markthalle lässt sich nur in der Mitte durchdrehen, da die Seiten in Form von Treppen leicht nach oben gehen. Auf eben so einer Treppenstufe haben wir es uns dann bequem gemacht.

Um punkt neun kam dann die Vorband, die Qemists. Die vier Jungs und ein Mädel machen eine Mischung aus Drum ‘n Bass und Rock. Ich musste die ganze Zeit an Asian Dub Foundation denken, doch wenn man sich das Album mal anhört, ist es schon ein bißchen anders. War auf jeden Fall sehr gut, auch wenn da mehr Effektgeräte als alles andere auf der Bühne rumstanden und das Ganze auch locker vom Band hätte kommen können. Danach dann der obligatorische Umbau für Enter Shikari.

Um kurz vor zehn kamen die vier dann auf die Bühne und ab ging die Post. Da gab es dann amtlich auf die Fresse. Man kann ja sagen, was man will, aber die Kollegen haben mords einen an der Waffel, nicht mehr alle Tassen im Schrank oder wahlweise nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber alles im Sinne, dass sie einfach richtig geil abgehen. Die Security war nur mäßig begeistert von den Versuchen der Band, sich dem Crowdsurfing hinzugeben und zog die Jungs immer wieder zurück auf die Bühne. Nach 80 Minuten und einer guten Mischung aus alten und neuen Songs vom kommenden Album war dann Schluß und wir zogen von dannen. Fotos der Show kann man sich bei der Nachtfliegerin zu Gemüte führen.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir viel Spaß hatten. Aber wir haben uns auch mächtig alt gefühlt zwischen den ganzen 16jährigen Aushilfsemos. Ich fordere getrennte Seniorenbereiche, die Konzertbesuchern ab dreißig offenstehen. Da gibt es dann gemütliche Sofas und Früchtetee. Und das Konzert war das erste, welches ich mit Gehörschutz absolviert habe, was angesichts der Tatsache, dass wir ca. einen Meter schräg vor der Boxenwand standen auch nicht ganz verkehrt war. Kommt dennoch genug im Innenohr an. 🙂

Auf das die Ohren bluten!

Tja, hier ist sie also: Die wahrscheinlich mieseste Vereinshymne uff der Welt. Kommt vom FSV Frankfurt, einem Club, der in den Niederungen der zweiten Liga vor sich hindümpelt, aber immerhin noch vor dem Drittligisten in spe, nämlich Hansa Rostock. Es empfiehlt sich, die Hymne auszuspielen, um auch die kleinen versteckten Wortspiele zu entdecken und um sich dann auch auf die Metaebene in dem Stück einzulassen. (via Scudettoblog)

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