Vor ein paar Monaten bin ich bei Deezer über die Empfehlungen von den Architects auf Bring Me The Horizon (von nun an aus Gründen der Effizienz nur noch BMTH) aufmerksam geworden. Ich konnte mich dunkel daran erinnern, schon vor ein paar Jahren über die Band gestolpert zu sein, aber irgendwie bin ich damals nicht mit den Jungs aus Sheffield warm geworden. Nun also noch einmal mit ihnen in Kontakt gekommen und vom vorletzten Album Sempiternal sehr angetan gewesen. Dann die Ankündigung, dass die Band im Herbst/Winter diesen Jahres auf Tour gehen würde und dabei auch Hamburg auf dem Programm stehen würde. Leider in der Alsterdorfer Sporthalle, die bei Konzertgängern einen eher schlechten (um nicht zu sagen: beschissenen) Ruf genießt.
Aber egal, ich habe mir einfach mal ein Ticket geordert. Am 06.11. sollte es dann losgehen. Einlass war schon um 17:30 Uhr, was ich eine sehr sportliche Uhrzeit fand. Da ich den Tag arbeiten musste, bin ich auch erst später los und habe dabei die erste Vorband sausen lassen. Zweite Vorband um kurz vor acht waren The Fever 333, die mich vom ersten Moment an an Rage Against The Machine erinnerten, nur in einer aktuelleren und aufgedrehteren Version. Kann man so machen, aber nachdem ich noch einmal die aktuelle EP gehört habe, kann ich nicht behaupten, dass es mich besonders packen würde.
Die Sporthalle ist nicht ausverkauft, die Tribünen an der Seite nicht ausgefahren. Ich schätze es sind so 4.000 – 4.500 Leute in der Halle, aber da kann ich mich auch gewaltig irren. Um kurz vor neun kommen BMTH dann endlich auf die Bühne und eröffnen das Set mit “Mantra”, der ersten Single vom neuen Album “Amo”, welches Ende Januar erscheinen wird. Danach arbeitet man sich weitestgehend an den letzten beiden Alben “Sempiternal” und “That’s The Spirit” ab. Und der Saal geht gut dazu ab. Ich hatte es mir auf den Sitzpätzen am Rand gemütlich gemacht und habe (meinem Alter entsprechend) das Konzert im Sitzen verfolgt. Insgesamt spielen BMTH knapp 90 Minuten, bevor leider schon Schluss ist. Es war ein richtig geiler Gig, den sie abgeliefert haben.
An der Garderobe die üblichen Diskussionen von Fans der ersten Stunde mitbekommen, die nicht verwinden können, dass BMTH mittlerweile deutlich weniger hart sind als dies noch zu Beginn der Karriere der Fall war (was mich als spät berufenen überhaupt nicht stört) und die das neue Album als endgültigen Sellout an den Mainstream interpretieren. Am Ende ist es doch bei fast jeder Band das Gleiche, oder? 😉