Der Monat Dezember war für uns ein bißchen mit Kultur gespickt. Am Nikolaustag waren wir in Hamburg und haben uns Tarzan – Das Musical angeschaut. Die Karten haben die Schwiegereltern dafür spendiert. Danke an dieser Stelle. Das Musical hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Auf der einen Seite war die Show ziemlich beeindruckend. Die Darsteller haben sich von der Decke abgeseilt und wilde Stunts vollführt, was richtig klasse aussah. Das Problem des Musicals ist die Musik, denn die kommt von Phil Collins. Früher war ich mal großer Fan von Phil und habe ihn leidenschaftlich verteidigt – in der alles entscheidenden Frage ob er oder David Hasselhoff der bessere Sänger ist. Doch seit Jahren kommt da nur noch Schrott aus dem Hause Collins. Auch beim Musical sind die bekannten Lieder noch die besseren, der Rest ist ein einziger undefinierbarer Brei und man weiß oft nicht, ob man ein neues Lied hört oder ob es noch das alte ist. Mit besserer Musik hätte da richtig gut werden können, so ist es nur ein “Geht so”. Vielleicht nächstes Mal einfach ohne Musik. 🙂
Am letzten Sonntag wurde ich dann im Hinblick auf die Oper entjungfert. Mein erster Opernbesuch war bei “Hänsel & Gretel”. Die Frau hat hier früher mal selbst in einem anderen Opernhaus im Kinderchor mitgemacht und wollte sich endlich mal das Stück im ganzen anschauen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich nicht so wirklich der Fan von Operngesang bin. Ist mir irgendwie zu anstregend. Die Musik an sich fand ich echt schön und auch die Aufführung war gut gemacht, aber diese ganzen Arien sind einfach anstrengend. Hmpf. Vielleicht gebe ich der Oper mal bei einem anderen Stück noch eine Chance. Da “Hänsel & Gretel” ja ein Märchen ist, waren auch viele Kinder anwesend. Pfft. Kann man die mal daheim lassen. Vor allem die kleinen Rotzgören, die nicht mal fünf Minuten stillsitzen können und alle drei Sekunden fragen, was gerade passiert und die Eltern es dann erklären und zwar so, dass alle was davon haben. ES NERVT!! Und dann noch dieses Rumgetatsche! Vor mir saß ein kleines Mädchen, das irgendwann ganz komisch auf ihrem Stuhl hing und den einen Arm über die Lehne nach hinten baumeln ließ. Da war dann mein Knie. Die kleine Ratte hat das auch nicht gepeilt wenn ich mein Bein mal bewegt habe. Gut, die Frau hatte ihren Spaß und hat sich königlich amüsiert. Das ist doch fein. Nach einem heftigen Versuch, die handgreifliche Kleine abzuschütteln, starrte sie mich minutenlang an. Hätte nur noch gefehlt, dass sie mich fragt: “Na Kleiner, haste Bock auf Schweinereien?”. Demnächst dann: “Erwachsene unter sich – ein Besuch im Swingerclub”.
Highlight diese Woche war der Besuch auf der Weihnachtsfeier vom Chor meiner Liebsten. Sie ist dort mit ihrem Jungen Ensemble aufgetreten und davor gab es lecker Wurst und Kartoffelsalat. Es waren nicht nur aktive Chormitglieder anwesend, sondern auch einige ältere Ehrenmitglieder, die nicht mehr aktiv mitsingen. Fand es ein bißchen gruselig als es dann am Anfang losging, von wegen: “Ja, Ernst und Meta können dieses Jahr nicht mehr kommen, weil sie es gesundheitlich nicht mehr schaffen”. Irgendwie krass, man hatte das Gefühl, der Hauptmann zählt nach einem Gefecht die Zurückgebliebenen auf.
Schreibe einen Kommentar