Gestern abend schön mit Schatzi so genanntes Boulevardfernsehen betrachtet. Da kam dann ein Bericht über das Pärchen Doreen und Ronny aus Berlin. Beide sind leider arbeitslos und leben von Hartz-IV. Doch Ronny mag nicht mehr nur von Hartz-IV leben und träumt von einem Leben, wo man sich auch was leisten kann. Einen höheren Standard halt, oder auch eine Weltreise. Naja, und da der Ronny nicht ganz doof ist, setzt er sich hin und überlegt, was man denn so machen könnte. Das dauert ein bißchen und irgendwann hat Ronny die alles entscheidende Idee: Nicht er wird etwas an dieser Situation ändern. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss! Sondern Doreen wird in den Puff geschickt. Also, überredet er kurzerhand sein Schatzi dazu, sich als Prostituierte feilzubieten.
Also, wird Doreen in den Puff geschickt und nach einem Besuch beim Frisör darf sie dann die ersten Freier ranlassen. Leider fühlt sie sich nicht so gut dabei und als ein älterer Herr das Recht an ihrer Liebe für einen begrenzten Zeitraum erwirbt, da bricht sie die ganze Sache noch am ersten Tag ab. Jetzt haben sich alle von ihr abgewendet und auch Ronny, diese selbstlose, treue Seele mag sie erstmal nicht mehr anfassen.
Was ich an diesem Bericht so unsagbar schrecklich fand, war einfach die lakonische Darstellung des Ganzen. Kein Kommentar dazu, dass dieses charakterlose Arschloch seine eigene Freundin zum Anschaffen schickt. Auch keine kritischen Fragen an ihn. Vielmehr wird die Sache so dargestellt, als hätte sie einen Probetag beim Bäcker verbracht. “Möchten sie unser Kraftkornbrot geschnitten oder am Stück?” Naja, vielleicht darf man ja mittlerweile so mit Menschen umgehen, die versuchen, wieder Anschluss an das Arbeitsleben zu finden. Und das keiner den Typen mal kastriert. Unfassbar. Aber sich dann nächste Woche wieder darüber aufregen, dass der Eisverkäufer an der Ecke nicht die DIN-Norm bei der Eiskugel-Größe einhält.
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